Arndt von Diepenbroick: PAPIER & KLEISTER — Video bei YouTube
Die phantastische Papierwelt des |
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Dokumentarfilm über den Künstler Arndt von Diepenbroick von Thomas Morris, 2011 YouTube — 15 Minuten |
Die Darstellung von Tieren und Pflanzen ist nicht an deren natürliche Größe gebunden: eine Kuh wird zum Sessel, ein Vogelnest zum Tisch, ein Hund zur Sitzbank, eine Anthuriumsblüte zum Sommerstuhl.
Ursprünglich Architekt, interessiert ihn besonders die Raumwirkung seiner Plastiken, was nicht selten dazu führt ein ganzes Zimmer zu gestalten. Orte besonderen Charakters, wie in Gewächshäusern, Kirchen, Schlössern oder ungenutzten Produktionsstätten geben Anregungen aus sich heraus.
Wichtigstes Material ist ihm das Papier. Viele Schichten Papier sind allen seinen Stücken gemeinsam.
Meist auf der Grundlage eines Modells aus Ton entstanden, geben ihnen Filz- oder Packpapiere Festigkeit, wenn nötig Farbpapiere die Außenhaut. Träger aus Metall oder Holz - etwa bei Sitzobjekten - sorgen für innere Stabilität.
Beim menschlichen Antlitz, Thema von Portraits oder Masken, sind die Möglichkeiten in der Form zu abstrahieren begrenzt. Um so mehr kommt ihr Material zur Geltung. Mit Stofflichkeit, Transparenz und Leuchtkraft lassen sich auch innere Werte ansprechen.
Lichtobjekte setzen sich verstärkt mit der Transparenz von Papier auseinander.
Die Strahlen der Sonne,
das Licht einer Glühlampe, oder der Schein einer Kerze zeigen uns Wege.
Die Grenze zwischen einer Festausstattung und einer Installation kann fließend sein - welcher Gast ließe sich nicht für ein paar Stunden zum Teil eines Kunstwerks machen?
Seine Stücke sind auf Einzel- und Gruppenausstellungen in Berlin, in Deutschland, in Italien, Frankreich
und der Schweiz immer wieder zu sehen und in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.
Theateraufträge folgen unausbleiblich: etwa Masken für Romeo und Julia an der Metropolitan Opera in
New York, zuletzt Tierköpfe für die Uraufführung der Oper Dionysos von Wolfgang Rihm, bei den Salzburger Festspielen 2010.
John Lochner-Griffith • Berlin im Oktober 2010